MPPT vs PWM

#8 Solar-(Lade-)Regler: MPPT vs. PWM

Welches Ladegerät ist das Richtige?

Kurz: Da gibt es keine Antwort die universell richtig ist.

Beide Arten von Ladegeräten haben ihre Daseinsberechtigung und im folgenden erkläre ich warum. Aber eines noch vorweg:

Es gibt nur diese zwei Varianten und leider gibt es viele PWM Ladegeräte die sich MPPT nennen es aber nicht sind (wie man schon am Titelbild sehen kann). Da werden dann ganz tolle Begriffe kreiert aber am Ende ist das nur Marketing und teilweise hart an der Grenze zum Betrug.

Aber nun zum wesentlichen:
MPPT steht für MultiPowerPointTechnology und das heisst, dass das Ladegerät immer den optimalen Ladestrom liefert, den die Batterie gerade benötigt/verträgt. Es optimiert also die Ladekarakteristik und verkürzt damit die Ladezeit bei gleichzeitiger Schonung der Batterie. Das hört sich jetzt natürlich total super an und das ist es auch aber es hat eben auch seinen Preis. Und viel wichtiger. Es bedeutet eben nicht, das PWM Ladegeräte das alles nicht können und deswegen schlecht sind. Natürlich haben sie keine MPPT Technik aber deswegen machen Sie nicht die Batterien kaputt. Sie funktionieren genauso gut nur eben etwas langsamer und nicht ganz so schonend. Dies ist aber in keinster Weise gefährlich oder schlimm. Wer allerdings 1000+ € für eine LiFePo Batterie ausgibt, der spart mit Sicherheit am falschen Ende wenn er sich ein 30 € PWM Ladegerät kauft. Wer aber 300 € in seine AGM Batterien investiert, der muss mit Sicherheit nicht den gleichen Betrag in ein MPPT Regler investieren. Hier gilt es einfach die wirtschaftliche Mitte zu finden und auch an die Zukunft zu denken. Wer eine AGM aus Budgetgründen nur vorrübergehend einplant, um schnellst möglich auf eine große und teure LiFePo Batterie upzugraden, der wartet mit dem Upgrade einfach etwas länger und investiert vorher in ein MPPT Regler. Wer aber mit AGM auskommen kann/will der kann auch problemlos in ein gutes mittelpreisiges PWM Ladegerät investieren. Außerdem ist auch noch die Frage zu klären, wie aufgeladen werden soll. Solar, Landstrom, Lichtmaschine oder alles gleichzeitig?

Aber wo ist denn jetzt der genaue Unterschied?
Nun bei den meisten Camperumbauten wird werden wohl alle Ladevarianten zum Einsatz kommen wobei aber Solar die Hauptquelle sein wird. Davon ausgehend kann man die Frage relativ simple beantworten:

Generell gilt: Die Eingangsspannung muss zum Laderegler passen! Wer 36V Panele verwendet oder Panele in Serie schalten will, der muss eben darauf achten. Ich beschreibe das auf Basis eines 12V Systems mit 18V Solarpanele!

PWM:
– Ein PWM Regler hat immer eine konstante Ladespannung. Das heisst, wenn das Solarpanel 18V liefert schneidet das PWM die Spannung bei 12 V einfach ab und der Rest geht schlicht verloren.
– Ein PWM ist nur bedingt für Lithium Batterien geeignet aber mittlerweile gibt es Regler die auch eine Ladekurve für diesen Batterietyp haben. Allerdings ist dies meiner Meinung nach nicht zu empfehlen.

MPPT:
– Ein MPPT Regler hat die Fähigkeit die „abgeschnittenen“ 6V in Strom umzuwandeln, sodass eine bis zu 30% höhere Stromausbeute möglich ist, was natürlich die Ladezeit verkürzt.
– Ein MPPT kann deutlich besser mit seriell verschalteten Panelen umgehen, da hier die überschüssige Spannung immer in Strom umgewandelt wird.

Ich möchte noch gerne darauf hinweisen, dass ich die Technik möglichst für jeden verständlich erkläre und daher sehr oberflächlich bleibe und auch mal Vergleiche heranziehe, wo sich ein Ingeneur wahrscheinlich die Haare rauft aber es geht nur darum das Prinzip zu verstehen und sich eben nicht schlecht fühlen zu müssen, wenn es dann kein MPPT Regler ist. Auch dann nicht wenn der Laderegler eine LiFePo Batterie versorgt. Vielmehr soll hier etwas Aufmerksamkeit gefördert werden. Insbesondere bei den Schnäppchenjägern die in Versuchung geführt werden ein MPPT Regler für 30 € kaufen zu können und sich in Sicherheit wiegen. Auch diese „Fakes“ laden die teure LiFePo Batterie natürlich auf aber eben nicht so wie man denkt. Also seit gewarnt. Orientiert euch an den etablierten Marken wie Votronic, etc.. und geht einfach davon aus, dass auch diese Marken lieber einen Regler für 40,-€ verkaufen würden als für 140,-€ wenn dies denn wirtschaftlich gesehen möglich wäre. Ist es aber einfach nicht. Das es nun Hersteller gibt die dennoch etwas günstiger sind ist unumstritten aber eben keine 50 oder mehr Prozent.

Nachtrag: Der derzeit günstigste mir bekannte MPPT Laderegler ist dieser von Renogy* und mit knapp 70,- € ein Preisbrecher.
Die Preise sind aber auch generell etwas gesunken in den letzten Tagen, was auch der Grund für die Überarbeitung des Artikels war.

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